"To-do-Liste" in der Rentenpolitik

Die Debatte um die Zukunft der Alterssicherung geht munter weiter. Sogar die Industrieländer-Organisation OECD empfiehlt Deutschland, das gesetzliche Renteneintrittsalter weiter anzuheben. Auch Finanzminister Schäuble hält dies für sinnvoll.

Die Spitzen der Koalition haben die Rente in den vergangenen Tagen verstärkt auf die Agenda gesetzt - ein Überblick:

Das Problem

Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer kommen ins Rentenalter. Die Rentenreserve schmilzt. Um die Rente bezahlbar zu halten, bremsen Dämpfungsfaktoren künftige Erhöhungen. Zugleich kommen mehr Menschen in Rente, deren Berufsleben in Zeiten wachsender Arbeitslosigkeit fiel. Befürchtet wird eine Zunahme kleiner Renten.

Die gesetzliche Rente

Zwei konkrete Vorhaben hat die Koalition in Planung. Die Übergänge in die Rente sollen flexibler werden. Und kleine Renten sollen aufgewertet werden. Doch diese Lebensleistungsrente birgt Tücken: Soll es eine Aufwertung z. B. auch bei der Ehefrau eines Gutverdieners geben? Oder soll es künftig Bedürftigkeitsprüfungen in der Rente geben? Verstärkt rückt auch das Rentenniveau in den Blick. Doch dieses zu stabilisieren oder steigen zu lassen, käme für Beitrags- oder Steuerzahler teuer.

Die Betriebsrente

Rund 60 Prozent der Beschäftigten haben eine Anwartschaft auf Betriebsrenten. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will die betriebliche Altersvorsorge besonders in kleineren Unternehmen weiter verbreiten. So könnten Unternehmen per Tarifvertrag zu solchen Angeboten an ihre Belegschaft verpflichtet werden. Geringverdiener könnten künftig mittels staatlicher Zuschüsse gezielter unterstützt werden.

Die Rieser Rente

Mehr als 16 Millionen Verträge über die vom Staat geförderte private Rente gibt es. Große Rendite-Hoffnungen haben sich angesichts der niedrigen Zinsen zerschlagen. Trotzdem kann man durch die staatliche Förderung eine Rendite erwirtschaften, etwa als Verheirateter mit zwei Kindern und einem Jahresbrutto von 30.000 Euro nach 20 Jahren 3,4 Prozent. Ein Sparanreiz für Geringverdiener könnte sein, dass Riester Renten nicht mehr voll mit der Grundsicherung im Alter verrechnet werden.

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dpa