Psychische Belastung Pflegender von Demenzkranken

Nach dem Ergebnis einer Studie von Forsa für die Private Pflegeberatung «Compass» bringt die Pflege von Angehörigen erhebliche psychische Belastungen mit sich. Das gilt besonders, wenn der Angehörige an Demenz erkrankt ist. Hier klagten 40 % der Pflegenden über depressive Phasen.

Von rund 1.000 befragten pflegenden Angehörigen haben 32 % angegeben, die Belastung habe bei ihnen vorübergehend zu Depressionen geführt. Mit dem geplanten neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff sollten Demenzkranke überhaupt erstmals voll von der Systematik der Pflegeversicherung erfasst werden. Am 12.8.2015 will das Kabinett das zweite Pflegestärkungsgesetz verabschieden.

Pflege von Angehörigen mit Demenz

60 % engagieren sich, weil sie sich der pflegebedürftigen Person gegenüber verpflichtet fühlen, so die Studie weiter. 9 % gäben finanzielle Gründe an, da Alternativen wie professionelle Pflege zu teuer seien. Jeder dritte pflegende Angehörige sorgt der Studie zufolge für einen Patienten mit Demenz-Diagnose. 46 % der Befragten sorgen für die eigenen Eltern, 15 % für Vater oder Mutter des Partners. Jeder zweite beklagt körperliche Belastungen.
50 % der pflegenden Angehörigen fühlten sich schlecht oder weniger gut über vorhandene Entlastungsangebote informiert. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), sagte, es sei sehr wichtig, pflegende Angehörige so gut wie möglich zu unterstützen und zu entlasten.


dpa
Schlagworte zum Thema:  Pflege, Demenz