Wie man erfolgreiche Teams zusammenstellt

Wenn die Mitglieder eines Teams verträgliche Typen sind, dann hilft dies beim Erreichen der Ziele. Ob ein Team bunt gemischt ist und geschlechtermäßig ausgewogen, spielt kaum eine Rolle. So lautet das Ergebnis eines Beitrags in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsjournals "PERSONALquarterly".

Wie stellt man erfolgreiche Teams zusammen? Dieser Frage gehen Prof. Dr. Torsten Biemann von der Uni Köln und Prof. Dr. Heiko Weckmüller von der Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Bonn in ihrem Beitrag zu "State of the Art" für "PERSONALquarterly" (Ausgabe 3/2012) nach. Die beiden Experten für Personalwirtschaftslehre und Management werten dazu eine Reihe von bereits vorhandenen Metaanalysen auf dem Feld der Teamforschung aus.

Sie befassen sich damit, welche persönlichen Eigenschaften die Teammitglieder mitbringen und wie ein Team als Ganzes zusammengesetzt sein sollte (Diversität) sowie welche Effekte Trainings- und Teambuilding-Maßnahmen haben. Auf Basis der Metaanalysen, in die wiederum eine Vielzahl empirischer Befunde insbesondere aus Feldstudien eingeflossen sind, kommen die beiden Wissenschaftler zu teils erwartbaren, teils aber auch durchaus überraschenden Ergebnissen.

Bei den Persönlichkeitseigenschaften der Teammitglieder ist die Verträglichkeit diejenige, die am stärksten mit dem Teamerfolg verbunden ist, gefolgt von Gewissenhaftigkeit und - mit gehörigem Abstand - Offenheit für Erfahrungen, emotionaler Stabilität und Extraversion.

Praktisch völlig unerheblich für den Teamerfolg ist es hingegen laut den empirischen Ergebnissen, ob Teams ausgewogen mit Männern und Frauen besetzt sind oder nicht (Geschlechterdiversität). Aufgabenbezogene Diversität in Teams ist hingegen offenbar leicht erfolgsfördernd. Gemeint ist, dass die Mitglieder unterschiedliche berufliche Prägungen und Erwartungen mitbringen. Ebenfalls nachweisbar förderlich für den Erfolg von Teams sind Trainings- und Teambuilding-Maßnahmen. Stehen dabei die Ausrichtung auf die Teamziele und die Klärung der individuellen Rollen im Team im Mittelpunkt, ist der positive Effekt am größten.

Für die Praxis heißt dies laut Biemann und Weckmüller: Beim Zusammenstellen von Teams ist stärker auf die Persönlichkeiten der Mitglieder als auf eine bunte oder ausgewogene Gesamtstruktur zu achten, wenn man den Erfolg im Sinne von Zielerreichung befördern will. Ein gut konzipiertes Teambuilding zu Beginn der Zusammenarbeit zahlt sich aus.

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