Warum alle über die Debatte New Work und Arbeiten 4.0 sprechen

Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Diese Frage ist nicht neu, aber die Debatte dazu ist inzwischen gesellschaftsübergreifend heiß gelaufen – sowohl unter dem Stichwort Arbeiten 4.0 als auch New Work. Vor allem vier Trends sorgen dafür, dass Bewegung in das Thema kommt.

Das Bundesarbeitsministerium (BMAS) hat der Zukunft der Arbeit eine ganze Kampagne gewidmet. Wie berichtet, sollen dabei die Diskussionen zur Zukunftsfrage aufgegriffen und vertieft werden. Im Jargon des Bundesarbeitsministeriums heißt das dann – etwas bürokratisch anmutend – "Arbeiten 4.0". Das leitet sich vom Schlagwort "Industrie 4.0" ab, das die vernetzte Produktion in einer "Smart Factory" beschreibt. Etwas hipper mutet dagegen der Begriff "New Work" an, unter dem die Visionen der Arbeit der Zukunft inzwischen meist zusammengefasst werden.

Die Generation Y treibt die Debatte um New Work voran

Warum steht dieses Thema nun auf der Agenda von Politik, Beratern und Unternehmen? Eine wichtige Entwicklung, die dazu führt, über neue Arbeitsweisen und -strukturen nachzudenken, sind die zunehmenden Forderungen der Arbeitnehmer. Die Arbeitswelt muss sich ihren Wünschen anpassen. Denn wer vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels noch die motivierten, qualifizierten und innovativen Fachkräfte für sich gewinnen will, kann hier nicht auf stur stellen. Wahrgenommen werden die Wünsche vor allem bei den jüngeren Arbeitnehmern – den Vertretern der "Generation Y". Sie gelten als selbstbewusster und sie sorgen dafür, dass ihre Forderungen nach Mitbestimmung, Sinn und Selbstorganisation im Arbeitsleben gehört werden – inklusive der Möglichkeit, über Arbeitszeit und -ort mit dem Ziel einer guten Work-Life-Balance frei verfügen zu können. Die Generation Y steht für ein Lebensgefühl, das ein hippes und cooles Image hat. Aber auch anderen Generationen ist dieses Lebensgefühl nicht fremd. Das New-Work-Thema wird schließlich gesellschaftsübergreifend diskutiert.  

Drei Trends haben auf die New-Work-Debatte Einfluss

Doch New Work und die Zukunft der Arbeit darf und lässt sich keinesfalls allein auf dieses coole Lebensgefühl reduzieren. Vielmehr gibt es weitere Trends, die es nötig machen, über die Zukunft der Arbeitswelt nachzudenken. Als erstes ist hier die Digitalisierung zu nennen. Die produzierenden Unternehmen treibt die Frage um, wie sie im Zeitalter von Industrie 4.0 erfolgreich wirtschaften können und welche Chancen sowie Risiken die Automatisierung der digitalen Produktionsprozesse mit sich bringt. Außerhalb der industriellen Prozesse ist die Digitalisierung stark in der ständigen Vernetzung durch die mobilen Endgeräte zu spüren. Zudem beschleunigt die Digitalisierung den Wandel der Geschäftsmodelle und macht viele gar obsolet. Das lässt sich am Unternehmen Uber nachvollziehen, das das traditionelle Taxigewerbe unter Druck setzt.


Die Digitalisierung geht zudem mit dem zweiten Trend, der Globalisierung, einher. Dieser Trend ist schon lange im Bewusstsein der Unternehmen und Arbeitnehmer verankert. Durch die Digitalisierung verstärkt er sich aber noch – schließlich endet das Internet nicht an Landesgrenzen.


Hinzu kommt der Trend, immer schneller Innovationen hervorbringen zu müssen. Gerade die deutschen Unternehmen sehen sich im Zugzwang – was sich nicht zuletzt am deutschen Aushängeschild, den Automobilbauern, und der Entwicklung der Elektroautos des US-Unternehmens Tesla Motors ablesen lässt. 

Beispiele für New Work im Personalmagazin

Aber werden diese Trends tatsächlich etwas Grundlegendes in Arbeitsweise und -strukturen ändern oder werden dies nur kosmetische Korrekturen sein? Steckt hinter New Work wirklich mehr als ein cooles Lebensgefühl? Um das zu erfahren, muss man nicht in die Zukunft reisen. Es gibt schon viele Unternehmen, die versuchen, auf die Trends zu reagieren. Einige dieser Beispiele hat das Personalmagazin in Ausgabe 7/2015 zusammengetragen. Abonnenten können alle Artikel dazu auch online in der Personalmagazin-App lesen.

Schlagworte zum Thema:  New Work, Innovation, Generation Y, Digitalisierung