Mobile Recruiting nimmt zu - Erfolge sind aber ungewiss

Wie fit sind die Unternehmen im "Mobile Recruiting"? Sie kennen die grundlegende Technik und setzen sie auch vermehrt ein, zeigt eine Studie der Hochschule Rhein-Main. Aber die Funktionalitäten sind durchaus ausbaufähig und die Erfolgskontrolle steckt noch in den Kinderschuhen.

Die Mehrheit der Befragten (93 Prozent) gibt an, dass sie aufgeschlossen gegenüber neuen und innovativen Formen der Bewerberansprache ist. 73 Prozent der etwa 100 Befragten sagen, dass ihnen die technologischen Möglichkeiten für Mobile Recruiting bereits bekannt sind und sie sie auch einschätzen können. Und 70 Prozent halten innovative Formen der Bewerberansprache auch bei noch geringer Akzeptanz für wichtig.

Im Einsatz sind vor allem Social Media

Dies entspricht dem Trend aus den Vorgängerstudien: Die Forscher der Hochschule Rhein-Main konnten auch in den Jahren 2009 und 2011 feststellen, dass Personaler und Unternehmenslenker den Trend zum "Mobile Recruiting" erkannt haben und ihm eine hohe Bedeutung zusprechen. In der jetzigen Folgestudie ging des den Wissenschaftlern nun darum zu überprüfen, inwiefern die Unternehmen mittlerweile die Möglichkeiten der neuen Technologiewelt bei der Personalbeschaffung einsetzen.

Wie die aktuellen Studienergebnissen zeigen, sind insbesondere Social Media für mobile Endgeräte im Einsatz; 96 Prozent der Befragten bestätigen dies. Mobile Tagging setzen 80 Prozent der Befragten ein, Mobile Internet 65 Prozent. Mobile Applikationen für Apple-Gerate nutzen 49 Prozent, für Android 33 Prozent, und mobile Videos verwenden 41 Prozent.

Eine mobile Karriere-Website besitzen 40 Prozent der Unternehmen. Der Stellenmarkt wurde in 31 Prozent der Unternehmen für den mobilen Zugriff angepasst.

Es mangelt am Controlling der eingesetzten Technologien

Allerdings betreibt nur etwa ein Viertel der Befragten, die mobile Technologien einsetzen, auch ein Monitoring dafür oder erhebt Key-Performance-Indikatoren (KPI). Wer Kennzahlen erhebt, nutzt dafür meist eine Web Analytics Software (61 Prozent). Im Erfolgs-Controlling sind die drei am häufigsten erhobenen Kennzahlen der Anteil mobil abgerufener Stellenanzeigen, die Top-Suchbegriffe sowie Top-Jobbezeichnungen und -kategorien, der Anteil mobil veröffentlichter Stellen und die Anzahl mobil abgerufener Stellenanzeigen pro mobilem Nutzer.

Hürden im Mobile Recruiting sind auch die HR-Ressourcen

Die größte Hürde, um Mobile Recruiting zu betreiben, liegt für die Befragten darin, dass sie sich noch nicht ausreichend mit der mobilen Bewerberansprache beschäftigt haben (55 Prozent). Außerdem fehlen ihnen die personellen Kapazitäten (47 Prozent) und sie geben an, dass schwerfällige und komplexe Systeme und die technische Infrastrukturen die Umsetzung bisher verhindern (32 Prozent). Dass die Akzeptanz der Zielgruppe zu gering ist, sagen hingegen nur acht Prozent. Am meisten Nutzen versprechen sich die Unternehmen vom Mobile Recruiting in der Zielgruppe der Absolventen und Studenten; am wenigsten in der Gruppe der Zeitarbeitnehmer.

Dass Mobile Recruiting künftig weiter an Bedeutung gewinnen wird, darin sind sich fast alle Studienteilnehmer (97 Prozent) einig.