Mitarbeitermotivation: Kollegen, flexible Arbeitszeiten, BGM

Ein gutes Verhältnis zu den Kollegen, auch nach Feierabend, flexible Arbeitszeiten und BGM: Das sind einer Studie zufolge die wichtigsten Gründe für Spaß an der Arbeit. Doch trotz des Wunsches nach Gruppenzugehörigkeit sehnen sich die Befragten offenbar auch nach ihrer eigenen Insel im Büro.

Was sind die Top-Motivatoren, wenn es darum geht, dass sich Mitarbeiter am Arbeitsplatz wohl fühlen? Das wollten die Autoren einer Studie der Manpower Group Deutschland wissen. Dafür befragten die Personalberater im Februar dieses Jahres 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren. Im Ergebnis liegen soziale Faktoren weit vorne: 77 Prozent der Befragten geben an, mehr Freude im Job zu haben, wenn sie mit Kollegen und Chef gut klarkommen. Damit landet dieser Motivator auf dem ersten Platz. Knapp jeder Zweite (45 Prozent) wünscht sich zudem auch nach Feierabend einen guten Kontakt zu den Kollegen. Viele Beschäftigte (67 Prozent) sprechen sich auch für flexible Arbeitszeiten aus – insgesamt steht die Arbeitszeit damit an zweiter Stelle des Rankings.

Investition in BGM lohnt sich – nicht nur um Krankenstände zu senken

Neben den Arbeitszeiten nennen die Studienteilnehmer weitere Faktoren, die der Arbeitgeber maßgeblich beeinflussen kann, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern: etwa das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM), das mit 38 Prozent auf Rang vier der Top-Motivatoren kommt. Eine Investition ins BGM lohnt sich also offenbar nicht nur, um Krankenstände zu senken. Darüber hinaus legen die Arbeitnehmer auch auf eine ansprechende Raumgestaltung (35 Prozent) und Teamarbeit (33 Prozent) wert. 21 Prozent fühlen sich zudem durch moderne Büromöbel motiviert, die damit allerdings knapp unterhalb der Top 10 landeten – nämlich auf Platz 12.

Schreibtisch mit Bildern der Liebsten individualisieren

Trotz aller Sehnsucht nach sozialen Kontakten im Büro spiegelt sich in dem Ranking jedoch auch der Wunsch nach Individualität wider: 24 Prozent sind nur dann glücklich, wenn sie ihren Schreibtisch individuell gestalten können, etwa mit Bildern ihrer Liebsten. Noch mehr Befragte (28 Prozent) freuen sich über Pflanzen im Büro, die den Wohlfühlfaktor steigern sollen – und möglicherweise ebenfalls dazu beitragen, den Arbeitsplatz zu individualisieren.

Arbeitgeber soll durch kleine Geschenke seine Wertschätzung zeigen

Wer die Motivation der Mitarbeiter steigern will, sollte zudem kostenlose Getränke zur Verfügung stellen - denn bei 32 Prozent der Befragten führt dies potenziell zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Eine weitere einigermaßen kostengünstige Motivationsmöglichkeit sind den Studienergebnissen zufolge kleine Aufmerksamkeiten: 24 Prozent der Befragten sind dadurch zu motivieren, dass der Arbeitgeber durch kleine Geschenke hin und wieder seine Wertschätzung zeigt, zum Beispiel zu bestimmten Anlässen wie zu Ostern oder zum Muttertag.

Kaffee entscheidet selten über Glück und Unglück am Arbeitsplatz

Die Studienautoren werten das Ergebnis insgesamt positiv. "Die gute Nachricht für Chefs ist dabei: Sie können mit überschaubarem Aufwand und kleinen Maßnahmen viel tun, um die Arbeitsmotivation zu fördern", sagt Herwarth Brune, Geschäftsführer der Manpower Group Deutschland. "Da der Top-Motivationsfaktor aber ein gutes Verhältnis mit Vorgesetzten und Kollegen ist, sollte ein respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander im Fokus stehen", so Brune.

Zudem zeigen sich die Autoren überrascht, dass es der Motivator "guter Kaffee" nicht in die Top 10 geschafft hat: Der beliebte Treibstoff entscheidet den Studienergebnissen zufolge nur in 23 Prozent der Fälle über Glück und Unglück am Arbeitsplatz und landet damit auf Platz 11.