Karriereentwicklung: Jeder Dritte pfeift auf Karrierepläne

Eine Studie zeigt: Zwei von drei Mitarbeitern feilen an ihrer Karriere, Männer mehr als Frauen. Jeder Dritte hat dagegen keine Ahnung, wohin die Reise geht. Grund für schlechte Karriereaussichten sind nicht nur fehlendes Vitamin B und wenig Zeit: Jedem Zehnten mangelt es schlicht an Motivation.

Der Umfrage des Online-Netzwerks Linkedin zufolge haben 76 Prozent der Männer ein sehr klares oder klares Bild von ihrem Karriereziel. Bei den Frauen sind dies etwas weniger, nämlich 63 Prozent. Ebenfalls 76 Prozent der Männer und 66 Prozent der Frauen haben demnach eine klare Vorstellung von ihrer nächsten Karrierestation.

Für ein knappes Drittel der 1.000 Befragten führt der Weg dorthin in ein neues Unternehmen. Ein weiteres Drittel sieht seine berufliche Zukunft bei seinem aktuellen Arbeitgeber – allerdings auf einer höheren hierarchischen Ebene.

Keine Kontakte, keine Zeit, keine Lust

Doch die Umfrage zeigt auch: So karrierebewusst sind längst nicht alle. 28 Prozent der Befragten können nicht sagen, wohin sie der nächste Karriereschritt führt. Noch mehr, nämlich 30 Prozent, wissen nicht, wohin ihre Karriere endgültig zusteuert – darunter mehr Frauen (37 Prozent) als Männer (24 Prozent).  

Dafür sind nicht ausschließlich mangelnde Möglichkeiten verantwortlich: Zwar beklagen sich 29 Prozent über fehlende Kontakte und 24 Prozent über zu wenig Zeit für die Karriereplanung. Allerdings geben dreizehn Prozent der Befragten offen zu, dass es ihnen schlicht an Motivation dafür mangelt.

Auch der Wunsch nach mehr Freizeit steht bei einigen dem nächsten Karriereschritt entgegen: Knapp jeder Fünfte plant, sich mehr Freiraum für das Privatleben schaffen zu wollen. Hier liegen die Männer mit 21 Prozent vor den Frauen mit 17 Prozent.

Wenig Aussicht auf Karriere per Vitamin B

Als weitere Karrierehürden nennen die Befragten, dass ihnen die nötige Erfahrung (22 Prozent) oder das nötige Wissen (17 Prozent) für den nächsten Schritt fehle.

Dass sich der nächste Karriereschritt trotz mangelnder Qualifikation mittels guter Beziehungen bewältigen ließe, scheint die Umfrage allerdings zu widerlegen: Nur je rund 15 Prozent der Befragten sagen, dass ihnen ihr Vorgesetzter beziehungsweise ihre Kollegen beim nächsten Schritt hilfreich seien oder sie sich dabei auf ihr berufliches Netzwerk verlassen könnten.

Trotz aller Widrigkeiten: Immerhin jeder Zweite glaubt gegen Ende seines Arbeitslebens seine Karriereziele erreicht zu haben. Das ergaben die Antworten der Befragten der Alterskategorie 60 plus.

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