Jahreswechsel 2014-2015: Fehler in Mitarbeitergesprächen

Der Jahreswechsel steht vor der Tür. In vielen Unternehmen stehen zu diesem Zeitpunkt die offiziellen Mitarbeitergespräche an. Doch was als Feedbackrunde und zur Motivation gedacht ist, kann sich schnell ins Gegenteil verkehren. Es unterlaufen immer wieder klassische Fehler.

Das Mitarbeitergespräch ist wohl eines der gängigsten HR-Instrumente in Unternehmen – und das auch nicht ohne Grund: Das Gespräch dient dazu, Feedback zu geben, Konflikte zu klären, Entwicklungsperspektiven zu besprechen und Ziele abzustimmen.

Kritik: Feedback gehört zum Arbeitsalltag

Jedoch wird das Gespräch häufig als einzelnes, vom Arbeitsalltag losgelöstes Führungselement missverstanden. Darum pochen viele Kritiker darauf, das Gespräch völlig abzuschaffen und Feedback im Arbeitsalltag direkt zu geben. Richtig durchgeführt lässt sich aber beides verbinden: Ein Mitarbeitergespräch sollte die direkten Rückmeldungen im täglichen Prozess nicht ausschließen. Es bietet aber einen offiziellen Anlass, um ein tiefergehendes Gespräch zu führen.

Insofern sollte das Gespräch genügend Beachtung finden - eine gründliche Vorbereitung des Vorgesetzten und des Mitarbeiters sind dafür Pflicht. Dazu zählt auch, den Gesprächstermin rechtzeitig festzulegen. Denn wird er zu kurzfristig angesetzt, haben beide Gesprächspartner keine Zeit zur Vorbereitung. Ist nur die Führungskraft nicht vorbereitet, droht das Gespräch unstrukturiert zu verlaufen. Der Mitarbeiter erhält dann keine Orientierung und fühlt sich im schlechtesten Fall nicht ernst genommen. Zudem sollte genug Zeit für das Gespräch eingeplant werden, damit sich der Mitarbeiter aufgehoben fühlt und keine Hektik entsteht.

Klassische Fehler im Mitarbeitergespräch

Auch ist es ratsam, im Gespräch keine Unterbrechungen wie zum Beispiel Telefonate zuzulassen. Sonst fühlt sich der Mitarbeiter ebenso wenig ernst genommen und zudem läuft der Vorgesetzte Gefahr, den roten Faden zu verlieren.

Vielfach trifft der Vorgesetzte auch eine Entscheidung im Gespräch, ohne dass er mit dem Mitarbeiter alle Einzelheiten besprochen hat. Damit fühlt sich der Mitarbeiter nicht in die Entscheidungsfindung eingebunden und interpretiert die Entscheidung als von oben herab getroffen. Auch wenn der Vorgesetzte das Mitarbeitergespräch ohne Ergebnis beendet, hinterlässt dies einen schalen Geschmack beim Mitarbeiter. Ihm bleibt der Eindruck, dass das Gespräch nur eine Alibifunktion hatte.

Die Gesprächsführung ist entscheidend

Weitere klassischer Fehler in der Gesprächsführung: Der Mitarbeiter wird beim Reden unterbrochen, der Vorgesetzte hört nicht oder nur unzureichend zu. Das empfindet der Mitarbeiter als Desinteresse gegenüber seiner Person. Demotivation und Frustration sind mögliche Konsequenzen. Auch wenn der Vorgesetzte seine größere Gesprächserfahrung ausspielt und auf seine hierarchische Stellung setzt, fördert dies eine negative Reaktion des Mitarbeiters: Dieser hat oft aufgrund mangelnder Redegewandtheit Angst, dem Vorgesetzten seine ehrliche Meinung mitzuteilen.

Weitere Arbeitshilfen

Hier können Sie einen Gesprächsleitfaden für das Mitarbeitergespräch sowie eine Checkliste für die organisatorische Vorbereitung herunterladen.