Soziale Faulenzer

Wer kennt das nicht? Einige Teammitglieder strengen sich einfach nicht so an wie die anderen. Woher das kommt und wie man solch unterschiedliche Leistungsanstrengung vermeiden kann, erklärt sich mit dem psychologischen Effekts des "Social Loafing."

Beim so genannten "Sozialen Faulenzen" oder "Social Loafing" reduzieren Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen, weil sich ihr individueller Beitrag zum gemeinsamen Gruppenergebnis nicht identifizieren oder bewerten lässt. Ein Motivationsverlust tritt ein. Dieses Phänomen wurde in den 70er-Jahren vom Sozialpsychologen Ingham und seinen Kollegen in einem Tauziehexperiment untersucht. Dabei zeigte sich, dass die summierte Leistung einzelner Personen höher war als die Leistung eines Tauziehteams.

Die frühen Tauziehexperimente haben viel Kritik nach sich gezogen und oft wird darüber gestritten, wie stark der Einfluss des sozialen Faulenzens tatsächlich ist. Klar ist, dass soziales Faulenzen in allen Situationen auftreten kann, in denen Teammitglieder ihre Anstrengungen zusammenlegen und eine individuelle Bewertung nicht mehr möglich ist.

Mit einigen Maßnahmen sozialem Faulenzen vorbeugen

Die gute Nachricht ist, dass es viele Strategien gibt, um sozialem Faulenzen entgegenzuwirken. Das sicherste Gegenmittel besteht darin, die Einzelleistungen der Teammitglieder sichtbar zu machen. In der praktischen Umsetzung ist es hier sinnvoll, individuelle Ziele und Teamziele klar zu definieren. Soziales Faulenzen kann weiterhin vermieden werden, indem Aufgaben herausfordernd oder faszinierend gestaltet werden, sodass die Teammitglieder von sich aus motiviert sind, die Aufgabe zu lösen.

Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, bestimmte Standards einzuführen, an denen das Gruppenergebnis gemessen wird. Dies erhöht die Vergleichbarkeit der Ergebnisse und somit auch den Wettbewerb. Ferner ist es immer ratsam, große Anstrengung zu belohnen und Anreize, zum Beispiel in Form von Prämien, zu setzen. Bei Gruppen, die über einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten, zeigt sich zudem, dass soziales Faulenzen verhindert werden kann, wenn die Gruppenmitglieder miteinander befreundet sind oder sich stark mit der Gruppe identifizieren. So kann es passieren, dass sich die Gruppenmitglieder gegenseitig auf die Finger schauen und Faulenzer angesprochen werden.