Rheinland-Pfalz will Gesundheit der Lehrer fördern

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Vera Reiß (SPD) will die Gesundheitsförderung für Lehrer finanziell stärken. Die Anzahl psychischer Erkrankungen steigt kontinuierlich.

Das Land unterstütze das Institut für Lehrergesundheit der Unimedizin Mainz in diesem Jahr mit 1,56 Millionen Euro, im nächsten Jahr solle die Summe auf 1,8 Millionen steigen, sagte Reiß. «Schulen müssen Gesundheitsförderung als Qualitätsmaßnahme begreifen.»

Psychische Erkrankungen nehmen zu

Der Leiter des Instituts, Stephan Letzel, führt einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei Lehrern in den vergangenen Jahren unter anderem auf einen statistischen Effekt zurück: Die Gesundheitsreformen der vergangenen Jahre hätten es den Krankenkassen erleichtert, Erkrankungen abzurechnen, die vorher nicht in der Statistik auftauchten, sagte Letzel. Insgesamt sei die Gesundheitssituation der Lehrer in Rheinland-Pfalz jedoch gut.

Nach Ansicht des Experten sind häufig individuelle Faktoren für eine Erkrankung von Lehrern ausschlaggebend. So könne die Schulform das Krankheitsrisiko beeinflussen, ebenso die Architektur des Gebäudes, sagte Letzel. Für die eigene Gesundheit müsse deshalb jeder selbst einen Beitrag leisten.

Die Bildungsgewerkschaft VBE sieht das anders: «Es gibt mehr Erkrankungen, weil die Belastung der Lehrer gewachsen ist», sagte ihr Vorsitzender Udo Beckmann.

dpa