Die Unternehmen benötigen wenige, aber wirksame Ziele, Regeln und vor allem Aufmerksamkeit. Das bedeuten Einfachheit und Konsequenz.

Was hat sich insgesamt im Laufe der 4 Nachauflagen im Vergleich zur 1. Auflage aus 2003 geändert?

Walter Schmidt:

Die Quintessenz aus unserer nun fast 20-jährigen Erfahrung bei der Strategiearbeit besteht aus 2 zentralen Prinzipien: Einfachheit und Konsequenz.

Einfachheit bedeutet, man muss die Ziele und die Strategie so formulieren und umsetzen, dass sie von allen Menschen verstanden werden kann, die wir mit im Boot brauchen. Das gilt für den Inhalt ebenso wie für die Maßnahmen und die Kennzahlen. Die Menschen müssen verstehen, worum es geht, was sie zum Erfolg konkret beitragen können und welche Bedeutung das für ihren eigenen Alltag hat.

Herwig Friedag:

Wenn die Realisierung der Ziele nicht kontinuierlich verfolgt wird, kommunizieren wir ungewollt, dass diese Ziele nicht so wichtig sind. Dazu reichen monatliche oder gar Quartalreports nicht aus. Originalton: „Einmal im Monat muss ich antanzen und 29 Tage habe ich Ruhe.“ Ganz anders bei den Dingen, die wir täglich im Auge haben. Das geht aber nur, wenn wir uns auf wenige Ziele konzentrieren, damit wir uns auch die Zeit nehmen können, dran zu bleiben – eben konsequent.

Walter Schmidt:

Schließlich braucht Konsequenzmanagement eine wirksame Steuerung und den Mut zur Führung mit wenigen, messbaren Zielen. Die Angst, bei den Zielen etwas Wichtiges wegzulassen, hemmt die Umsetzung von Strategien wahrscheinlich mehr als alle anderen Faktoren. Ohne diesen Mut landen wir aber bei den bekannten „Kennzahlen-Friedhöfen“.

Einfach und konsequent – das sind die „kritischen Erfolgsfaktoren“ jeder Strategie, egal ob wir sie mit Hilfe einer BSC umsetzen oder mit einer anderen geeigneten Methode.

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Schlagworte zum Thema:  Balanced Scorecard, Strategie