Das Spektrum der Trends im Reporting ist vielfältiger denn je. Aber muss jeder Trend zwangsläufig verfolgt werden? Um diese Frage zu klären, sollten CFOs und Controller eine Reporting Agenda Jahre erstellen. Mit seiner „Reporting Agenda 2018“ gab Jens Gräf den Teilnehmern wichtige Impulse.

Vier Schwerpunkte in der Weiterentwicklung

Das Management Reporting muss sich neuen Herausforderungen anpassen. Zum einen fordern Berichtsempfänger eine verstärkte Zukunftsorientierung des Berichtswesens. Zum anderen sollen Informationen schneller (möglichst in Echtzeit) verfügbar sein sowie flexibler ausgewertet werden können. Die Weiterentwicklung des Management Reporting fokussiert sich für Jens Gräf, bei Horváth & Partners für Innovationen der Themen KPIs & Management Reporting zuständig, somit in vier Feldern: Zukunftsorientierung, Datenvielfalt, Flexibilität und Konnektivität (Vgl. Abb. 1 in der Bilderserie). Hierbei können unterschiedliche Trends und Tools unterstützen.

Ganz gleich welche Trends ein Unternehmen im Management Reporting verfolgen möchte, aus Sicht von Jens Gräf dürfen die folgenden fünf Themen auf der Reporting Agenda 2018 nicht fehlen, um das Zielbild zu erreichen:

KPIs: Basis für entscheidungsrelevantes Reporting

Das richtige Kennzahlen-Set zur Steuerung eines Unternehmens ist die Grundlage für ein entscheidungsrelevantes Berichtswesen. Aus einer Vielzahl möglicher Kennzahlen sind die wesentlichen Steuerungsgrößen im Unternehmen zu finden. Zur Steuerung eingesetzte Kennzahlen müssen aus dem Geschäftsmodell abgeleitet sein und ausgewogen miteinander in Zusammenhang stehen. Sie dienen als Entscheidungsbasis und der schnellen und einfachen Analyse von Ursachen für Abweichungen, sowie als Grundlage für die Ableitung von Gegenmaßnahmen. Dabei betont Jens Gräf die Wichtigkeit, das Steuerungssystem durch einen Mix von finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen sowie externen Marktfaktoren zu prägen, um nicht nur die aktuelle Firmensituation widerzuspiegeln, sondern auch Veränderungen im Markt frühzeitig zu erkennen.

Predictive: Zukunft durch harte und weiche Indikatoren erhellen
Predictive Analytics unterstützt die Entscheidungsrelevanz von Berichten, denn nur wer nach vorne schaut, weiß auch, was auf ihn zukommt. Allerdings ersetzt Predictive Analytics kein am Geschäftsmodell ausgerichtetes Kennzahlenmodell, sondern ergänzt dieses um die Perspektive der Zukunftsorientierung. Die Zukunftsorientierung sollte dabei nicht nur einen Forecast von finanziellen Größen umfassen, sondern auch non-Financials beinhalten. Als Masterdisziplin werden nicht nur Indikatoren, wie die Entwicklung des Konsumverhaltens oder des Geschäftsklimaindex, in die Betrachtung einbezogen, sondern auch anderweitige Treiber, wie zum Beispiel Meinungen, Ideen oder soziokulturelle Entwicklungen.

Big Data: Controlleralltag in 2018
Big Data bezeichnet Datenmengen, die zu groß oder zu komplex sind, oder sich zu schnell ändern, um sie mit händischen und klassischen Methoden der Datenverarbeitung auszuwerten. Jens Gräf prognostiziert, dass sich Big Data bis 2018 auch für die Steuerung durchsetzen wird. Denn richtig angewandt kann der Einsatz von In-Memory-Technologien die Steuerung eines Unternehmens durch eine adäquate und aktuelle Informationsversorgung unterstützen. Große IT-Anbieter bauen derzeit ihr Angebot für die Umsetzung von In-Memory-Technologien aus und auch auf der Nachfrageseite steigt das Interesse.

Mobile: Kontextsensitive Information wichtiger als allgegenwärtige Verfügbarkeit
Die Anzahl und Typen mobiler Geräte verändern sich schnell und werden immer leistungsfähiger. Dadurch werden neue, innovative Nutzungskonzepte mobiler Technologien ermöglicht. Damit wird Mobile BI zu mehr als einem „nice-to-have“. Nicht nur die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Informationen, sondern auch von Möglichkeiten - wie die kontextsensitive Informationsbereitstellung, intuitive Analysen und Funktionalitäten, sowie die Möglichkeit der fokussierten Darstellung von Informationen - eröffnen dem Controller neue Perspektiven in der Informationsbereitstellung und bieten somit einen Mehrwert für die Steuerung.

Lean: KPIs reduzieren, Standardprozesse automatisieren und zentralisieren,
Die Horváth & Partners KPI-Studie 2013 zeigt, dass das Reporting der aufwändigste Prozess im Controlling ist und circa 25% der Ressourcen bindet. Ziel eines Lean Reporting ist die Verschlankung des Berichtswesens und dadurch die Steigerung der Effizienz. Dabei steht insbesondere der Reportingprozess im Fokus - hier rät Jens Gräf zu einer Effizienzsteigerung durch höhere Standardisierung-, Automatisierung und Zentralisierung im Bereich der transaktionalen Prozesse. Zudem kann eine Verschlankung der Berichtsinhalte wie zum Beispiel die Fokussierung auf eine kleine Anzahl an Kennzahlen den Aufwand in der Berichtserstellung bereits senken.

Unternehmensvorstellung. Horváth & Partners Management Consultants
Horváth & Partners ist eine unabhängige, international tätige Managementberatung mit weltweit über 500 Mitarbeitern. Das 1981 in Stuttgart gegründete Unternehmen ist mit fünf Büros in Deutschland, außerdem in Österreich, Rumänien, der Schweiz, Ungarn und in den Vereinigten Arabischen Emiraten präsent. Seit neun Jahren veranstaltet Horváth & Partners die Fachkonferenz Reporting, um neue spannende Impulse für das Management Reporting der Zukunft zu geben.

Hier geht's zur Bilderserie "Reporting Agenda 2018 mit Predictive, Big Data, Mobile und Lean"

Schlagworte zum Thema:  Big Data, Management Reporting, Reporting