Controller müssen verstärkt eigene Innovationen generieren und implementieren – nur so können sie ihren Weg zum Business Partner weiter erfolgreich gehen. Professor Jürgen Weber erläuterte, welche Hürden Controller auf diesem Weg nehmen müssen und wie sie einen Beitrag dazu leisten können, ihr Unternehmen innovationsfreundlicher – und somit profitabler – zu machen.

Umfrage belegt Innovationsgeist des Controllings
Eine vorab durchgeführte Befragung der Teilnehmer des WHU-Campus for Controlling zeigt, dass die Controllingbereiche verschiedenster Unternehmen ständig Innovationen hervorbringen. Dies, so Prof. Weber, widerlege die Annahme, dass Innovationen im Controlling keine Rolle spielen. So gibt es neben den „Blockbustern“ vergangener Jahre – z.B. der Balanced Scorecard – viele kleinere Innovationen in den Controllingabteilungen. Auf die Frage nach den letzten drei Innovationen im jeweiligen Bereich nannten

  • 63% der befragten Controller die Einführung neuer Software und IT-basierter Lösungen,
  • 44% die Umsetzung neuer Methoden und Herangehensweisen wie z.B. Werbeerfolgsanalyse oder rollierende Forecasts,
  • und 17% gaben die Einführung neuer Konzepte und Modelle wie Unternehmenssteuerungsmodelle und integrierte Planung an.

Die Mehrzahl der befragten Controller schätzt den eigenen Bereich dabei als mindestens ebenso innovativ ein wie andere Unternehmensbereiche.

Erfolg von Innovationen hängt auch von Veränderungsbereitschaft der Controller ab
Nach dieser Bestandsaufnahme definierte Prof. Weber Begriff und Arten von Innovationen: „Am Ende einer Innovation steht nicht immer ein neues Produkt. Es gibt auch Prozess-, Positionierungs- und Paradigma-Innovationen“, so Weber. Diese vier verschiedenen Innovationsarten erläuterte er anhand von aktuellen Beispielen aus den DAX-Konzernen SAP, Henkel, Telekom und Lufthansa. Seine Kernerkenntnis: „Je radikaler die Innovation, desto stärker fällt die Veränderung der Rolle des Controller aus. Wird diese nicht vollzogen, bleibt die Innovation aber hinter den Erwartungen zurück oder scheitert sogar“. Ein explizites Management der Innovationen sei daher unverzichtbar.

Genau daran hapert es in vielen Unternehmen allerdings. Viele Innovationen erfüllen nicht die Erwartungen. Prof. Weber unterstrich in diesem Zusammenhang, dass es keinen Königsweg für das erfolgreiche Management von Innovationen gebe: „Unterschiedliche Arten von Innovationen sind mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen verbunden: Inkrementelle Innovationen lassen sich häufig „nebenbei“ im Tagesgeschäft umsetzen, radikale Veränderungen, wie z.B. eine wertorientierte Steuerung, erfordern einen dezidierten Change Management Prozess.“ (S. Abb. in der Bilderserie)

Insgesamt, so das Fazit, hilft die Fähigkeit, eigene Innovationen zu generieren und implementieren, den Controllern dabei, das zentrale Thema „Innovation“ im Unternehmen besser zu verstehen und das Unternehmen innovativer zu machen. Wer sich verstärkt auf Innovationen ausrichtet, kommt dem Business Partner wieder einen Schritt näher. 

Der Referent
Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Weber, Direktor des Instituts für Management und Controlling der WHU – Otto Beisheim School of Management, sowie Vorsitzender des Kuratoriums des Internationalen Controller Vereins.

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Schlagworte zum Thema:  Innovation, Controlling, Best Practices