Unfallanalyse in kleinen und mittleren Unternehmen

Wer weiß, warum sich ein Unfall ereignet hat, hat gute Chancen, den nächsten zu verhindern. In großen Unternehmen gibt es Verantwortliche, die sich um die Unfallanalyse kümmern, Fakten auswerten und Verbesserungsvorschläge entwickeln. In kleinen Betrieben sieht das oft anders aus.

Ereignet sich in einem 5-Mann-Betrieb ein Unfall, bleibt selten die Zeit, genau zu analysieren, woran es lag. Fällt auch nur ein Mitarbeiter vorübergehend aus, stellt das aber eine große Herausforderung für die verbleibenden Mitarbeiter dar. Und so werden häufig nur die offensichtlichen Ursachen für den Unfall erkannt. Es fehlen die Erfahrungen und die Zeit, nach den tieferen Ursachen zu suchen.

Leitfaden zur "Ganzheitlichen Unfallanalyse" für jeden Betrieb geeignet

Der Leitfaden " Ganzheitliche Unfallanalyse - Leitfaden zur Ermittlung grundlegender Ursachen von Arbeitsunfällen in kleinen und mittleren Unternehmen" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist branchenübergreifend ausgerichtet. Er eignet sich also für jeden Betrieb, wenn es darum geht, sich um Beinaheunfälle oder Unfälle zu kümmern, eine Aufgabe, für die der Unternehmer die Verantwortung trägt.

Erprobte und bewährte Vorgehensweise bei einer ganzheitlichen Unfallanalyse

Zu einer ganzheitlichen Unfallanalyse gehören:

  • die Befragung der Unfallbeteiligten,
  • die Beschreibung der Unfallgeschehens sowie
  • die Ursachensuche.

Häufig wird menschliches Versagen als Unfallursache genannt. Dass sich der Unfall allerdings vielleicht ereignet hat, weil der Mitarbeiter schon seit Wochen überlastet ist, wird dabei nicht berücksichtigt. Aus den Angaben aus einer ganzheitlichen Unfallanalyse lassen sich Maßnahmen ableiten, die oft über den eigentlichen Unfallvorgang hinausgreifen.

Leitfaden zur "Ganzheitlichen Unfallanalyse": Praxistaugliche Fragebögen und hilfreiche Formulierungen

Der Leitfaden ist bisher in einen wissenschaftlichen Bericht eingebunden. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Ab dem vierten Kapitel geht es mit dem eigentlichen Leitfaden los, und dann ist das Material durchweg praxistauglich. Diagramme, Tabellen, Fragebögen sowie konkrete Formulierungsbeispiele etwa für eine Befragung von Unfallbeteiligten stellen sich als äußerst hilfreich heraus.

Welche Schritte für eine umsichtige und korrekte Unfallabwicklung erforderlich sind, damit im Interesse aller Betroffenen das Unfallgeschehen umfassend aufgearbeitet werden kann, bietet Ihnen die Checkliste "Verhalten nach schweren Unfällen". Lesen Sie hier, warum Vorschriften nicht eingehalten werden.